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Mittwoch, 29. Juni 2011

Zukunftsfragen

Ich bin enttäuscht und verwirrt. Ich weiß ja noch nicht endgültig genau, was ich ab September tun werde. Für mich war aber klar, dass ich in die USA zu 'the simple way' wollte. Nach ein bisschen Hickhack bekomme ich nun die Nachrichtrein, dass sie mich nur nehmen, wenn ich 15!!! Monate bleiben würde. Aber dafür würde ich vermutlich kein Visum bekommen.
Was soll das?! So lange wollte ich nicht. Und das war ungefähr der einzige konkrete Anhaltspunkt fürs nächste Jahr. Und nu'?

Dann werde ich mir mal nicht nur das Essen, sonder auch das mit der Zukunft noch mal durch den Kopf gehen lassen müssen.

Samstag, 25. Juni 2011

Chaos der Gefühle aus der Westbank

Toll, da habe ich das Wochenende frei und sogar für die Hälfte der Zeit ein Auto - und komme doch zu nix. (Ich liebe den - als universales Satzzeichen.) Meine Verdauung ist wieder etwas unruhig, ich dafür im großen und ganzen um so mehr - nur schlafen und lesen - nix mit ausfliegen.
Weil's gerade noch frisch ist gibt es noch ein bisschen Nachschlag zur Westbank: Angefangen hat es damit, dass wir mit dem Auto nach Jerusalem gefahren sind. Dort haben wir uns im Büro von Musalaha einen Vortrag angehört. Eine christliche Initiative die an der Versöhnung zwischen Palästinensern und Juden und sonstwem arbeitet. Sehr schon - wo hört man denn sonst davon, dass wir eine Theologie der Versöhnung brauchen?!
Dann ging es durch den Checkpoint in der Separationwall nach Bethlehem. Die Bilder von Banksy habe ich leider verpasst. Aber wir waren in einem so genannten Flüchtlingslager. Nach UN Richtlinien gelten diese Menschen als Flüchtlinge. Auch wenn es ihre Großeltern waren, die vor Jahrzehnten vertrieben wurden. - Die Enkel wohnen heute in ordentlichen Häusern. Es ist zwar eng und die Wasserversorgung bescheiden, aber Zelte gibt es dort schon lange nicht mehr. Macht das Wort 'Flüchtling' noch Sinn?! Und fixiert die UN mit ihren Regeln diese Situation?
Nächstes schräges Ding in Bethlehem ist die Kirche mit der Abwurfstelle.  Äääh, die Geburtskirche.
Am nächsten Tag haben wir uns mit einem moderaten Siedler getroffen. Der Einblick in die Yeshivah (Talmud / Torah  Schule) war interessant, ebenso wie unser Guide. Sowas von aufgebracht und gleichzeitig konnte er sich nicht vorstellen, dass es irgendwo Unterdrückung der Palästinenser gibt. (Das um seinen Ort herum auf den dreisprachigen Schildern das Arabisch übermalt wurde muss er wohl übersehen haben.)
Dann ging es rüber nach Hebron. Mit ohne Witz, die Stadt ist geteilt. Der Sektor H2 wird von der israelischen Armee kontrolliert, um dort einige hundert Siedler zu schützen. Das bedeutet viele Checkpoints und keine Autos. Rund um die Siedler wohnen tausende Palästinenser. Bei einer solchen Familie durfte ich übernachten. Sie beklagen sich darüber von den Siedlern terrorisiert zu werden. Bäume und Autos werden angezündet, Frauen und Kinder verprügelt. Fliegende Steine sind noch harmlos dabei - aber die kamen auch auf unsere Leute zu.
Und weil dieser Eindruck noch nicht reichte ging es noch zu einem palästinensischen Dorf. Dort wurden wir von einem 'Christian Peacemaker Team' Aktivisten über die Situation in At Tuwani unterrichtet. Im wesentlichen ist es der Konflikt mit der benachbarten Siedlung. Von dort werden die Kinder auf ihrem Schulweg fast täglich mit Steinen beworfen.
Ey, ich sach ma': ich seh echt nich' durch. Aber ich halte es gerne mit dem Friedensaktivisten der sinngemäß sagte: 'Ich will gegen jeden Ungerechtigkeit kämpfen, egal wie sie (politisch) begründet oder verursacht ist!'

Mittwoch, 22. Juni 2011

wieder back - West Bank

Wow, I'm just back. Gerade frisch zurück und diesemal sofort Eindrücke festhalten. Details kann ich später immer noch verschweigen. Ich bin so dankbar und froh, dass ich diesen verrückten Trip mitmachen konnte. Drei Tage lang durch und um die Westbank gereist und mit Leuten gesprochen. Verschiedene Eindrücke und Meinungen gesammelt. Gibt es Objektivität? Unwahrscheinlich. Ein größeres Bild puzzelt sich nach jeder Begegnung zusammen. Jedes Teil das angelegt wird hat drei weitere offene Seiten, die neue Fragen mit sich bringen. Ich habe viel gesehen, viel gelernt, viel verstanden. Lösungen und Antworten gehört - aber keine davon ist bisher Wirklichkeit geworden.
Letzte Nacht durfte ich an einem der wohl, krassesten Orte übernachten. In Hebron (H2) bei einer Palästinenser Familie, die von jüdischen Siedlern bedroht und angegriffen wird. Viel mehr kann man den Konflikt kaum zuspitzen.

Sonntag, 19. Juni 2011

Heute ist Morgen schon Gestern - Seminar und Predigt

Heute erfahre ich, dass ich morgen überraschender Weise auf das WestBank Seminar fahren kann. (Wow das ist großartig, weil regelkonfrom eigentlich nicht vorgesehen. Muss ich mich jetzt schlecht fühlen, weil andere nicht die Chance haben in diese Lücke zu rutschen?)
Gester habe ich wieder auf englisch gepredigt. Und ich hatte bewusst so spät vorbereitet, dass ich beim Vortragen der Predigt nicht genau wusste was ich denn geschrieben hatte. War schon etwas überraschend. Aber es ist schön zu wissen, dass es funktioniert. ;-)

Mittwoch, 15. Juni 2011

Und was kommt dann?!

Es gibt nicht nur ekliges Wetter, es gibt auch verrücktes. Wir hatten doch glatt Regen im Juni. Ok, bei uns war es nicht so viel. Aber ich habe mir sagen lassen, das wäre die letzten 50 Jahre nicht passiert.
Zur Zeit bin ich dabei meine mittelfristige Zukunft zu planen. Zur Option stehen von meiner Seite zu einem anderen Ort in Israel wechseln, oder als nächstes in den USA zu voluntären. Aber weder das eine noch das andere ist bis jetzt spruchreif.
Ansonsten strugle ich ein bisschen mit meiner eigenen Ambivalenz. Ich würde ja gerne neue Leute kennen. Aber ich habe gar keine Lust mit ihnen zu reden. Und zuhören kann so anstrengend sein. Wie kann man denn jemanden kennen, wenn man ihn nicht kennen lernen will?
Tja, und was mache ich, wenn Vorgesetzte dazu ermutigen Arbeitsstunden großzügig aufzuschreiben?

Freitag, 10. Juni 2011

ekliges Wetter

es ist so eklig heiß, dass ich nur drinnen im Schatten vorm Ventilator liege und trotzdem schwitze. Bäääh, wer hat sich das denn aus gedacht?! Ich glaub ich geh zum Pool und hoffe, dass ich nicht auch im Wasser schwitze!