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Donnerstag, 18. April 2013

Jesus People und Evanston Polizei

Na, das war doch mal ein prächtiges Wochenende! Das einzig wirklich nervige ist die Erkältung, die ich vom Laufen am Donnerstag mitgebracht hatte. Die trage ich auch weiter fleißig mit mir herum.

Nichts destotrotz habe ich die Gelegenheit wahrgenommen. Jemand hier vor Ort hat mir eine Führung bei den Jesus People organisiert - und das ist wertvoll, denn das Büro von denen scheint etwas chaotisch zu sein, so dass wir es nie zu einer Verabredung kamen. Ich durfte mich einer anderen Gruppe anschließen und der Geschichte lauschen. Anschließend sind die wieder abgedampft und ich blieb zum Abendessen, dass dort wie alles kostenlos ist. Bei der Gelegenheit lernte ich, wohl nicht zufällig, eine Deutsche kennen, die bei den Jesus People eingeheiratet hat und deshalb in den Staaten bleiben darf. Hinterher haben wir noch spontan das deutsche Brettspiel Funkenschlag in der englischen Fassung gespielt. Es geht darum Städte mit Strom zu versorgen. Dazu muss man Netze bauen, Kraftwerke ersteigern und die nötigen Rohstoffe organisieren. Feine Sache das. Als ich zurück kam, habe ich noch "Der Soldat James Ryan" mit zu ende geguckt und fleißig diskutiert. Das ist natuerlich durchaus interessant so zwischen jungen US Amerikanern und Deutschen.
Nachtrag zu den Jesus People: Sie sind ein Ergebnis der Vergangenheit, entstanden als Reaktion auf die Hippies. Die guten Sachen übernommen und behalten, Promiskuitaet und Drogen rausgelassen. Los ging es mit der REZ Band (mit deren Musik ich aufgewachsen bin) die durch die USA tourten und immer mehr Leute im Schlepptau hatten. Irgendwann blieben sie in Chicago hängen. Und aus den 200 wurden bald 500 Leute. Aber ihnen gefiel es nicht so sehr, so verteilt zu leben - in fünf Häusern, sie wollten dichter beieinander sein. Und durch glückliche Fügungen gelangten sie an ein geschlossenes Hotel, in dem sie nun zusammen leben. Unterm Dach gibt es noch ein paar günstige Zimmer für Senioren (ganze drei Etagen). Jeder ist Mitarbeiter, dafür ist alles ohne Bezahlung zu haben. Insgesamt ein ziemlich verrückter Haufen.

Am Samstag hab ich geholfen im Umsonst Klamottenladen Kleidung zu sortieren. Was man nicht mehr braucht kann man vorbei bringen und was man brauchen kann, darf man mit nehmen. Einfach und nicht ganz doof. Abends haben wir am Lagerfeuer im Hinterhof abgehangen. Die anderen hatten das Haus aufgeräumt und dabei eine Kiste kleine Raketen gefunden. Und im jugendlichen Überschwang haben wir ein paar davon abgefeuert. Und zack, tauchten vier Polizisten auf, es koennte ja eine Schießerei gewesen sein. Nach dem sie unsere Personalien aufgenommen hatte (es war gar kein Strafeintrag fuer mich vorhanden) nahmen sie die Raketen mit. Fünf Minuten später tauchte nochmal einer von ihnen auf und sagte, dass sie die Raketen dorthinten in die Mülltonne gepackt haben und wir sie uns wieder holen können. Das verstehe einer. Was wir aber klar verstanden haben, war das etwa vier Päckchen Raketen fehlten.

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