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Sonntag, 15. Dezember 2013

Zeit abgelaufen.

Wenn mein Mädchen nicht mit mir redet kann ich die Zeit ja mal wieder nutzen und hier was schreiben. Telefon ist gerade das Medium über das wir den Kontakt halten. Und da für muss fast jeden Abend eine gute Portion Zeit herhalten. Ich habe zwar die Disziplin am nächsten Morgen früh aufzustehen. Aber beim Beenden der Telefonate bin ich weniger konsequent, was zu Konsequenz hat, dass die Nächte kurz sind.
Diesen Monat arbeite ich nur von Montag bis Mittwoch - aber eben das ganze Wochenpenseum. Das ist sehr anstrengend und hinter her geht echt nicht mehr viel. Dafür kommt das Wochenende schneller. Da warte ich auch jeden Tag sehnlichst drauf, damit ich endlich wieder Zeit haben, zum Beispiel für die Hausaufgaben.
Auch Weihnachten kommt näher und ich freu mich drauf, wenn es vorbei ist. Es gibt so vieles vorzubereiten und zu organisieren. Und ich versuche manches einfach zu verdrängen. Mal sehen ob es klappt.

Mittwoch, 20. November 2013

Schwer engagiert (privat, im Studium und im Job)

Jap! Ich habe es getan. Wir sind nun ver-lobt. Auf englisch würde man wohl engaged sagen, was ähnlich wie engagiert klingt und die Sache auch ziemlich gut trifft. Sich voll und ganz in der einen Beziehung einbringen und engagieren. Da arbeiten wir dran und da ist auch noch einiges zu tun. Pläne werden gedreht und gewendet aber Termine gibt es keine.
Es gibt ja auch noch viel anderes zu tun. Diese Woche sind drei extra Veranstaltungen an der Hochschule. Das heißt mir wird jeden Tag dort ab 8 Uhr Programm geboten. Aber nicht nur das auch auf der Arbeit sieht man mich gerne jeden Tag bis 19 Uhr. Das sind lange Tage und kurze Abende, an denen nur etwas Zeit für Hausaufgaben, Essen und Telefonate bleibt.

Eine spannende und anstrengende Zeit. Etwas weniger Trouble wäre mir lieber.

Montag, 4. November 2013

Schwer was los

Einmal im Monat schreiben? Nein, dass ist keine Absicht, sondern ereignet sich einigermaßen zufällig. Und wie es mir schon öfter passiert ist, gibt es viel zu tun und wenig zu berichten. - Da kann das schon mal ein paar Wochen dauern.

Seit einigen Tagen habe ich nun ein eigenes Provisorium für Internet und Telefon zu hause. Das ist schon praktischer, wenn ich nicht mehr alle Mails in der Hochschule checken muss oder die Option besteht raus zu telefonieren. Bis der eigentliche Anschluss geschaltet und die Nummer vergeben wird, wird es wohl noch etwas dauern. Der Netzbetreiber hat es wohl nicht eilig den Konkurrenten zu bedienen und solange hole ich mir meine Daten aus der Luft.

So ganz das Studentenleben habe ich nicht. Ich bange zwar noch um den BAföG Antrag (für den gerne gebetet werden darf), denn im letzten Monat habe ich doppelt so viel ausgegeben wie rein bekommen. Also bei den Finanzen kann ich das Klischee bedienen. Bei Zeit eher nicht. Fast jeden Tag darf ich um 8 Uhr am Morgen in der Hochschule sein. Das ist früh, gibt aber Rhythmus und die Möglichkeit für andere Aktivitäten. Nur zum Chillen bleibt wenig Freiraum.

Dieses Wochenende war ich mit den anderen Polyluchsen schwer mit Umzug beschäftigt. In zwei Tagen haben wir ein ganzes Haus aufgehübscht und an einem Tag den Umzug einer sechsköpfigen Familie durchgezogen. Hinterher waren wir alle ziemlich platt. Aber nun wohnt (fast) die ganze Community in Neubrandenburg! Das ist Grund zur Freude, denn die Wege werden kürzer und die Möglichkeiten vielfältiger.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Student

Das Einrichten und Umbauen vom Leben geht weiter. Sehr schön ist schon mal, dass ich einiges an Papierkram, der liegen geblieben war aufarbeiten und sortieren konnte. Das ist eine gute Grundelage um in Zukunft schneller etwas zu finden und es leichter zu machen neue Dokumente ab zuheften.
Ich habe jetzt auch ungefähr alle Daten von meinen alten Computern gesichert. Das übersichtliche Archivieren steht leider noch aus.

Was aber ganz neu ist und frisches zu ordnendes Material reinbringt ist das Studium. Ich habe es bis eben ja selber kaum für wahr gehalten, aber nun bin ich tatsächlich Student! Im Anbetracht der Tatsache, dass sich hier gut Soziale Arbeit studieren lässt habe ich die Möglichkeit einfach mal versuchsweise in Angriff genommen. Und siehe da, ich bin problemlos reingekommen. Bis hier hin alles ganz einfach und wenn ich das hier durchziehe eröffnet es die Option tatsächlich mal etwas mehr Geld zu verdienen. Das ist hier nicht ganz einfach und wenn ich BAföG bekomme, ist das wohl erstmal einfacher als arbeiten. ;-)
Auf jeden Fall ist das schonmal eine sehr interessante Erfahrung, auf die ich nicht hätte verzichten wollen. Es ist für mich nicht ganz so aufregend wie die Kommilitonen, die zehn Jahre jünger sind als ich. Aber es ist doch eine eigene Welt, in der wir uns ersteinmal zurechtfinden müssen. Und es macht bisher definitiv ein ganz eigens Lebensgefühl. Ich kann erahnen, warum es so eine prägende Zeit ist.

Für mich ist es sehr angenehm diese Atmosphäre zu erleben. Ich genieße es in einem Umfeld unterwegs zu sein, in dem Geld für gute Ausstattung zur Verfügung steht. Ich fühle mich wohl mit dem was ich bisher an Arbeitsmethode mitbekommen habe: genauer hingucken, sehen was dahinter liegt, genaues Kommunizieren.

Sonntag, 1. September 2013

Ankommen


So langsam wird es. Ich finde meinen Platz, nehme ihn ein und gestalte ihn mehr und mehr. So habe ich letzte Woche eine weitere Wagenladung Kram von Oldesloe nach Neubrandenburg verbracht. Das heißt einerseits, dass ich vieles sortieren muss, auf der anderen Seite habe ich mehr Möglichkeiten mich einzurichten. Das Thema mit Internet und Telefon in der Wohnung ist auch noch lange nicht abgeschlossen. Aber durch die provisorische Lösung habe ich momentan mehr Freiheiten und zum Telefonieren und die Chance wieder zu mailen.
Der Job als Telefonmann geht auch immer besser. Ich weiß täglich mehr und kann den Kunden kompetenter und schneller helfen. Das ist durchaus angenehm. Und doch bin ich froh, dass ich zurzeit keine acht Stunden arbeiten muss, denn nach etwa fünf Stunden reicht es mir oft.
Und heute nach dem Gottesdienst durfte ich auch merken, dass ich nicht das erste Mal hier bin und nicht mehr alles erklären und mich fünfmal vorstellen muss, sondern mit bereits bekannten ins Gespräch einsteigen kann. 



Dienstag, 20. August 2013

Echt wahr

Das echte Leben nimmt mich gerade schwer in Beschlag, so dass ich leider nicht zum Posten komme. Und neuester Hinderungsgrund ist der magere Internetzugang. Nach Wochen des Streichens und Bastelns bin ich nun in meine eigenen X Wände umgezogen. Aber Leider wartet dort kein Internet auf mich. Und weil ich ansonsten mir Reisen, Feiern und Besuchen beschäftigt war, bin ich weder zum Schreiben auf'm Blog noch zum Buchen von Internet gekommen. Seit diese Woche arbeite ich richtig als Telefonmann. Es ist doch recht anstrengend, aber es läuft besser als befürchtet. - Und hier kann ich in der Freizeit ins Internet.

Donnerstag, 1. August 2013

Schlafes Bruder (Training)

I feel but do not speak
I sleep but do not rest
I breathe but do not live
I hurt but do not cry
I see but do not know
I pray though I've lost my way
my way
 ('Chorus of Angels' von 'Haste the Day')
Auch ich gehe schlafen, aber mit dem Erholen fällt es auch mir schwer. Wenn ich Chaos träume ist es noch gut gelaufen. Letztens versuchte Mutti doch glatt uns mit einem Hubschrauber auszufliegen, als die Apokalypse anrollte... Tse! Beängstigender empfand ich es aber, als mich meine Trainerin im Traum verfolgte. Also, nicht so dass ich weg lief, sondern dass ihr Gesicht, Aussagen und Fachwörter während der ganzen Nacht durch mein Hirn jagten. Gerade am Anfang war meine Ausbildung zum CallAgent sehr anspruchsvoll, weil wir mit sau vielen neuen Infos zu gebombt wurden. Inzwischen legt sich das etwas und die Puzzelteile fügen sich nach und nach ineinander. Aber das beste daran ist, dass ich fürs Lernen bezahlt werde.

Sonntag, 28. Juli 2013

Nahe am Wasser gewohnt (Comunity Wochenende)

Ach nee, what schön!
Dieses Wochenende sind wir als Comunity ausgeflogen. Gar nicht weit, nur kurz hinter Berlin, aber dafür direkt an' Kanal. Da konnte ich einfach immer wann ich wollte (wenn ich denn wollte) mal eben ins Wasser springen, oder fix mit dem Kanu los fahren. Allerdings war bei diesem Wetter deutlich mehr im Wasser als überm Wasser angesagt. Wat soll man auch am heißesten Wochenende des Jahres machen?
Ok, Nudeln essen, grillen und Waffeln backen sind auch Möglichkeiten. Aber inetressanter waren die Einheiten, in denen wir darüber nachgedacht habe, wo es mit der Polylux Comunity in den nächsten Jahren hingehen soll und was uns wichtig ist. Und auch konkret zu gucken, wo wir als nächstes den Schwerpunkt setzen und wo wir noch Kräfte reinstecken können. Ich finde solche Treffen unglaublich spannend. Wir sind eine Einheit vor dem Herrn und wir wollen was verändern. Geil! Und ich darf Teil davon sein. Sexy geil! (Wie manche Kids hier sagen.) Auch fein ist es dann mal einfach so beim Singen von Lobpreisliedern rum zu heulen.
(Das Haus in dem wir waren kann ich guten Gewissens empfehlen!)

Sonntag, 14. Juli 2013

Fortschrit (Gottesbild, Selbstbild und Job)

Alleine wegen der Bücher, die ich gefunden habe, hat es sich gelohnt hierher zu ziehen. In fremden Bücherregalen kann ich ja immer wieder Titel finden, auf die ich von selbst nie gekommen wäre.
Da fragt das eine Buch doch provokativ, warum es so selten in Predigten etwas über Pornographie zu hören gibt und ob es vielleicht daran liegt, dass die Predigten keine Antworten haben und sich deshalb lieber ausschweigen. Klingt plausibel für mich. Aber ich bin dafür einen Weg aus der Sprachlosigkeit zu finden.
Und das andere Buch heißt ja einfach nur "He loves you". Das Gott mich liebt ist ja nun rein von der Information her keine Neuheit für mich. Und doch. So wie es dort geschrieben ist, erreicht mich diese Wahrheit auf eine Weise wie nicht zuvor. Das hat auf jeden Fall das Potential mein Gottesbild nachhaltig zu verändern. Und wenn das die Grundlage ist, dann dürfte auch einiges andere angepasst werden.

Trivialer aber auch nicht unbedeutend ist der Umstand, dass die Zeit der Überlandfahrten zu ende geht und ich sesshaft werde. Den Job im Krankentransport und die Hose mit den Reflexstreifen hänge ich an den Nagel.

Freitag, 28. Juni 2013

(nicht) Erwachsen werden? lieber Jünger

"Ich mache ja eine Menge Blödsinn mit, aber erwachsen werden gehört nicht dazu." So sagen wir in Westeuropa gerne mal. Gestern hat der kleine Nachbarsjunge mein Alter großzügig auf 61 geschätzt. Und ich schätze, damit bin ich für die Kids von heute schon fast tot, egal was mein Perso über mein Alter sagt.

Aber was heißt es erwachsen zu sein? Heißt es artig arbeiten zu gehen, Geld nach Hause zu tragen und am Wochenende lethargisch herum zu hängen oder bescheiden einem Hobby zu frönen? Heißt es in Bausparverträge und Riesterente zu investieren? Heißt es sich auf Job und Ort so festzulegen, das nix anderes mehr möglich ist? Wenn das erwachsen sein ausmacht, dann würde ich wohl gerne verzichten.
Oder heißt erwachsen werden etwas anderes? Geht es darum selbstständig zu sein und sich verantwortlich ums eigene Leben zu kümmern. - Auch um Wohnung und Einkommen. Heißt es selbst zu Entscheiden, die Konsequenzen zu tragen und Verantwortung zu übernehmen? Gehört es dazu sich zu engagieren, sich Menschen und Umständen zu verpflichten, auch verbindlich zu leben. Ist das Abenteuer bei dem man neue Dinge ausprobiert ein Teil davon? Wenn das erwachsen sein ausmacht, dann kann ich mich wohl darauf einlassen.

Unter Umständen mag das Ergebnis recht ähnlich aussehen. Aber das Lebensgefühl ist vermutlich und hoffentlich ein anderes. Solche Veränderungen und Prozesse gehören wohl zum älter werden dazu.
Aber viel lieber möchte ich Jünger werden. Also nicht im Sinne von jung sein (das wäre auch nicht schlecht), sondern in der Richtung von älter werden. Noch viel mehr prozesshaft. Nicht nur dabei stehen zu bleiben Jünger zu sein sonder immer mehr Jünger werden.

Sonntag, 23. Juni 2013

Was Neubrandenburg zu bieten hat und was nicht

Eigentlich ist das ja eines der Dinge die ich zu erst tue: durch die Stadt strolchen und gucken, was es gibt. Aber die Erstbegehung habe ich ja schon mal bei einem Besuch angerissen und ansonsten kutsche ich ja professionell den ganzen Tag durch die Stadt. Und war die Neugierde bisher ausreichend befriedigt. Aber dieses Wochenende habe ich mich doch mal aufgemacht. In der Innenstadt gibt es deutlich mehr Geschäfte für Damenmode, als ich brauche. Alles andere hält sich arg in Grenzen. Aber das ist für mich nicht so das Problem, viel kaufen will ich gerade ja eh nicht, also Grundziepiell nicht und da ich zur Zeit quasi aus'm Rucksack lebe sowie so nicht.
Viel geiler und beeindruckender sind hingegen die Naherholungsmöglichkeiten. Die sind nämlich tatsächlich in der Nähe und der ganzen Stadt erreichbar. Um den nahen Reitbahnsee bin ich schon unzählige Runden gelaufen und drin geschwommen bin ich auch schon. Auch im Tollensesee, Undansonsten gibt es ja noch Bachläufe und Flüsse und ein bisschen Park in der Stadt und die alten Wallanlagen. Reichlich grün, dass bei diesem Wetter wundervoll ist. Die Amis wären beeindruckt. Und das ganze geht ja schon los, wenn ich nur aus dem Fenster gucke. Vom neunten Stock und oben auf dem Datzeberg kann ich ganz schön weit gucken und finde es hübsch.

Sonntag, 16. Juni 2013

Selbstgerechtes Arschloch?

Kann man für Korrektnes bestraft werden? Kann man richtiges so richtig falsch machen, dass es falsch ist?
Ich habe mich mal wieder dafür entschieden in der neuen Firma so korrekt wie möglich zu arbeiten. Ein Kollege wollte mir was erklären, aber ich erwiderte ihm, dass ich das so nicht machen werde / kann, weil der offizielle Text was anderes sagt. Beim checken habe ich auch fest gestellt, dass die eine Taschenlampe nicht funktionierte. Nach dem wechseln der Batterien fragte ich wo denn die alten hin sollen. Und der selbe Kollege stand daneben und meinte einfach in den Müll. Und reflexmäßig protestierte ich laut. - Ob wir noch Freunde werde weiß ich nicht.
Aber was ist das denn für eine scheiß Selbstgerechtigkeit in mir dem anderen vorzuhalten, dass das falsch ist was er macht, und mich dann innerlich noch daran zu weiden.

Montag, 10. Juni 2013

50/50

Ob sich das gelohnt hat?

Sonntag, 9. Juni 2013

Move on - Umzug

Das einmonatige Intermezzo in Bad Oldesloe und Hamburg bleibt hier wohl eher unerwähnt.

Seit einer Woche bin ich nun in Neubrandenburg. Das ist im Osten von Mecklenburgvorpommern und im Norden von Berlin. Und das ist der Ort, wo ich schon länger hin wollte.
Glücklicherweise konnte ich direkt eine neue Stelle finden, so dass ich ohne Arbeitslosengeld und ohne Unterbrechung direkt weiter arbeiten konnte. Aber leider ist die Firma eine mittelschwere Katastrophe.
Eine Wohnung ließ sich leider nicht ganz so einfach auffinden. Das könnte aber auch an den Ansprüchen liegen, die ich habe. Denn ich würde gerne im gleichen Haus wohnen, wie die anderen Community Leute. Aber da war bisher nix passendes zu bekommen. Wenn noch jemand hierher kommen möchte, könnten wir aber eine WG in Betracht ziehen. ;-) So lebe ich nun erstmal im Gästezimmer. Das ist einfach und bequem. Und trotzdem nicht ganz selbstständig. Ich muss mich mit meinen Gastgebern auseinandersetzen. - Aber hey, wir wollten doch Leben teilen und so lernen wir uns prima kennen. Da ist es auch von Vorteil, dass wir so ein herrliches Sommerwetter haben und viel miteinander abhängen können.

Von innen betrachtet

Man kann sich ja auch prima selber erschrecken. Ich muss dazu nichtmal in den Spiegel schauen. Viel schlimmer ist es wenn ich in mein Innenleben, meine Seele und meine Gedanken betrachte. Da entdecke ich Dinge, die ich nicht mag, die ich nicht haben wollte und ablehne. Gerade in den USA und Canada, aber auch in Hamburg und all den Begegnungen mit anderen und fremden Menschen habe ich einiges über mich lernen dürfen.
Da sind so viele Vorurteile, Stereotypen und Klischees. Und in Kombination mit meinem Hochmut und meiner Überheblichkeit wird das nicht besser. Manches davon dürfte sogar unter Rassismus fallen.
Sorry, Leute. So wollte ich nicht denken und urteilen. Aber so tun als wäre es nicht so ist ja auch nicht richtig...

Montag, 29. April 2013

Familienleben

Während meiner Zeit in Winnipeg habe ich also erlebt, wie es sein kann in einer Familie mit kleinen Kids. 15 Monate und 3,5 Jahre. Da ist aber den ganzen Tag Trabbel und wenn mal nicht, dann ist die Ruhe sehr wertvoll. Ich habe mich kräftig als Babysitter befleißigt und 'ne Menge Spaß gehabt, wenn die Jungs am Lachen waren. Oh, das ist ein großer Lohn. Aber wehe, wenn denen etwas nicht passt- dann ist aber Theater. Zwischen durch habe ich dem Kleinen ja fast Böswilligkeit oder Zorn unterstellt. Aber der gnädige Blick der Mutter formulierte es so: "Er ist frustriert, dass er nicht mitteilen kann, was er möchte." Damit das aber möglichst selten vorkommt, haben sie hier ihren Kindern 'the american sign language' beigebracht. Also quasi Gebärdensprache um das begrenzte verbale Vokabular durch einfache Gesten erweitert. Hat den großartigen Effekt, dass der Junior vieles sagen kann wofür ihm die Worte fehlen. (Mit 'noo' als einzigem richtigen Wort kommt man nicht so weit. Warum aber sammelt er so gerne Dinge ein, gibt sie mir und verkündet durch "noo, noo" dass er sie nicht haben will? Schmeiß doch auf den Boden.) Und bei alle dem: riesigen Respekt an alle Erziehenden von kleinen Kindern!

Winnipeg ist kaum der Rede wert und mit den kleinen im Schlepptau haben wir 'nur' kleine Ausflüge gemacht. Vor der Stadt ein einem Natur Sonstwas hausen ein paar Bisons. Die habe ich in Frieden gelassen, aber von anderen habe ich probiert. Nichts außergewöhnliches, aber nicht so zäh und fettig wie Rind.
Weil der Winter einfach verflixt lang und sau kalt ist, hat man in der City ein Einkaufszentren und Gebäudeblöcke durch Tunnel oder Skywalks (überdachte Brücken) miteinander verbunden. Dann braucht man nicht raus und Kinder können nicht auf die Straße laufen.

Canada review

Es fehlt noch mindestens diese Meldung über meinen Aufenthalt in Canada. Und wartend in der Schlange stehend zum Boarding für den Transaatlantikflug ist die letzte Gelegenheit dies vor Ort zu tun. Die Tatsache, dass das Wetter zu schlecht fürs Einsteigen oder Starten ist, erweitert das Zeitfenster ungemein.

Von Canada habe ich ansich gar nicht so viel mitbekommen, aber ein paar Dinge kann ich festhalten:
+ Sie huldigen der Queen in England. - Gruselig
+ Alles muss in englisch und französisch sein. - Seltsam. Und wieso klingt Französisch etwas wie Hebräisch
+ Es ist alles noch weiter als in den USA. - Und es ist entspannter.

Und Ansonsten habe ich am Familienleben meiner Gastgeber teilgenommen.

Samstag, 20. April 2013

Chi-ca-Go

Da verlasse ich jetzt also die Gegend von Chicago. Dabei hatte ich hier doch eine gute Zeit.

Was lässt sich denn festhalten, was von mir noch nicht berichtet wurde?
Ich bin ein bisschen Straßenbahn gefahren und einen Tag durch die City von Chicago gelaufen. Jo, hier gibt es auch fette Wolkenkratzer (sogar den größten der USA) und tiefe Häuserschluchten. Und an fast jeder Ecke steht jemand, der gerne etwas Wechselgeld hätte. Fast wie in New York City / Manhatten. Nur ist die Atmosphäre eine ganz andere. Nicht so gedrängt, entspannter, langsamer. Es gibt 'ne gute Sammlung an Kultureinrichtungen und einen kilometerlangen Grünstreifen am See, der parkmäßige Ausdehnung nach deutschem Gefühl hat. (Warum der See kein Meer ist weiß man nicht. Vielleicht ist es cooler einen riesigen See zu haben, als 'n lüttes Meer? Vielleicht liegt es auch daran, dass man nach einer Atlantiküberquerung einfach das Gefühl für Gewässergrößen verloren hat.)

Ich war im Naturkundemuseum. Ich habe mir das volle Programm gegönnt um auch in die Ausstellung zur Biolumiszenz gehen zu können. Leider gab es nur Texte zum selberlesen und nur Englisch. Nicht ein einziges echtes Glühwürmchen (nur Modelle) und leuchtende Fische, die nicht zu sehen waren. Schade.
Insgesamt gab es ja mal wieder viel zu viel zu sehen. Und wenn ich mal die historischen Dinge außer Acht lasse, die ich nicht selber erfahren konnte, dann bleiben noch die geographische Sachen nach. Und ich der ich nur auf der Nordhalbkugel in begrenztem Umfang unterwegs war stelle am Modell fest, das es noch so vieles zu entdecken gibt jenseits meines Erfahrungshorizonts, von dem ich nicht mal eine Ahnung habe.
Auch sehr beeindruckend war die Sammlung an echten Saurierskeletten und anderen prähistorischen (unpassendes Wort) Knochen. Das ist sehr überzeugend und macht es leicht an die Existenz dieser Kreaturen zu glauben. Nur warum hat der Kreator nicht erklärt, wie das mit der Geschichte zusammenpasst, von der er berichtet?

Ich habe mir auch einen HotDog im ChicagoStyle genehmigt - und der hatte es in sich in Form von einer Peperoni. Da merkt man von der faden Wurst auch nix.

Donnerstag, 18. April 2013

Jesus People und Evanston Polizei

Na, das war doch mal ein prächtiges Wochenende! Das einzig wirklich nervige ist die Erkältung, die ich vom Laufen am Donnerstag mitgebracht hatte. Die trage ich auch weiter fleißig mit mir herum.

Nichts destotrotz habe ich die Gelegenheit wahrgenommen. Jemand hier vor Ort hat mir eine Führung bei den Jesus People organisiert - und das ist wertvoll, denn das Büro von denen scheint etwas chaotisch zu sein, so dass wir es nie zu einer Verabredung kamen. Ich durfte mich einer anderen Gruppe anschließen und der Geschichte lauschen. Anschließend sind die wieder abgedampft und ich blieb zum Abendessen, dass dort wie alles kostenlos ist. Bei der Gelegenheit lernte ich, wohl nicht zufällig, eine Deutsche kennen, die bei den Jesus People eingeheiratet hat und deshalb in den Staaten bleiben darf. Hinterher haben wir noch spontan das deutsche Brettspiel Funkenschlag in der englischen Fassung gespielt. Es geht darum Städte mit Strom zu versorgen. Dazu muss man Netze bauen, Kraftwerke ersteigern und die nötigen Rohstoffe organisieren. Feine Sache das. Als ich zurück kam, habe ich noch "Der Soldat James Ryan" mit zu ende geguckt und fleißig diskutiert. Das ist natuerlich durchaus interessant so zwischen jungen US Amerikanern und Deutschen.
Nachtrag zu den Jesus People: Sie sind ein Ergebnis der Vergangenheit, entstanden als Reaktion auf die Hippies. Die guten Sachen übernommen und behalten, Promiskuitaet und Drogen rausgelassen. Los ging es mit der REZ Band (mit deren Musik ich aufgewachsen bin) die durch die USA tourten und immer mehr Leute im Schlepptau hatten. Irgendwann blieben sie in Chicago hängen. Und aus den 200 wurden bald 500 Leute. Aber ihnen gefiel es nicht so sehr, so verteilt zu leben - in fünf Häusern, sie wollten dichter beieinander sein. Und durch glückliche Fügungen gelangten sie an ein geschlossenes Hotel, in dem sie nun zusammen leben. Unterm Dach gibt es noch ein paar günstige Zimmer für Senioren (ganze drei Etagen). Jeder ist Mitarbeiter, dafür ist alles ohne Bezahlung zu haben. Insgesamt ein ziemlich verrückter Haufen.

Am Samstag hab ich geholfen im Umsonst Klamottenladen Kleidung zu sortieren. Was man nicht mehr braucht kann man vorbei bringen und was man brauchen kann, darf man mit nehmen. Einfach und nicht ganz doof. Abends haben wir am Lagerfeuer im Hinterhof abgehangen. Die anderen hatten das Haus aufgeräumt und dabei eine Kiste kleine Raketen gefunden. Und im jugendlichen Überschwang haben wir ein paar davon abgefeuert. Und zack, tauchten vier Polizisten auf, es koennte ja eine Schießerei gewesen sein. Nach dem sie unsere Personalien aufgenommen hatte (es war gar kein Strafeintrag fuer mich vorhanden) nahmen sie die Raketen mit. Fünf Minuten später tauchte nochmal einer von ihnen auf und sagte, dass sie die Raketen dorthinten in die Mülltonne gepackt haben und wir sie uns wieder holen können. Das verstehe einer. Was wir aber klar verstanden haben, war das etwa vier Päckchen Raketen fehlten.

Mittwoch, 10. April 2013

Gemeinde Beobachtungen

Ich gucke mir ja ganz gerne mal verschiedene Gemeinden und Gottesdienste an. Manchmal kann ich dort was beobachten und machmal entdecke ich etwas an mir.

Zum Beispiel war ich in Philadelphia an einem Sonntag in zwei Gottesdiensten. Im ersten waren wirklich reichlich viele verschiedene Nationalitäten vertreten, genau wie die Bevölkerung ringsherum, auch obwohl sie im wesentlichen wohl von Weisen betrieben wird. Manche Leute um mich herum waren doch eine Herausforderung für meine Nase. Dass in Predigten immer wieder Beispiel vom Militär herangezogen werden oder sich Bestimmte Einheiten gar mit einem "huh" anfeuern ist für mich  befremdlich oder gar verwerflich.
Das andere war eine mit TSW verbundene junge Gemeinde, voller junger Menschen. Mit großartigen Musikern und auch sonst war einiges an Kunst vertreten. Sie haben auch verschiedene Lieder aus der ganzen Welt gesungen und hatten ordentlich Stimmung in der Bude. Die Predigt war intellektuell ansprechend und herausfordernd und sie gehen voll auf Community und Gerechtigkeit ab (habe ich mir sagen lassen).

Und doch - ich weiss noch nicht ganz warum. Aber bei Yuppies und Künstlern fühle ich mich nicht besonders wohl....

"Aus was für eine Gemeinde kommst du denn?" Ich kann es sagen, aber den Inhalt wird kaum einer verstehen. Die Jesus Freaks müsste ich erstmal erklären und die Entwicklung der letzten 20 Jahre macht das nicht eben einfacher. Aber auch zu sagen ich bin bei Baptisten aufgewachsen ist nur bedingt hilfreich. Ich vermute inzwischen, dass ich Anabaptisten sagen müsste, auch wenn das in Deutschland ein theologisches Schimpfwort sein würde.
Also versuchen wir indirekt zu kategorisieren ob meine Gemeinde konservativ ist (erstens weiss ich das nicht einfach zu beurteilen, und zweitens habe ich null Peilung was sich hier für die hinter diesem Wort verbirgt). Egal. "Wie steht denn deine Gemeinde zu den Themen Krieg, Politik, Rassismusfrage und soziale Gerechtigkeit?" Und wieder geht das Fragezeichen der Frage in mein Gesicht über und ich habe keine rechte Antwort. Ich wüsste nicht, dass wir solche Themen wirklich ernsthaft behandeln, geschweigedenn dass es einen (offiziellen) Standpunkt dazu gibt.

Andere Beobachtungen:
Es wird die Bibelstelle und die Seitenzahl der gängigen Bibel angesagt.
Eine Zeit der Besinnung oder der Stille ist nach aller spätestens zehn Sekunden zu ende. (Da habe ich mir nichtmal das Thema in Erinnerung gerufen.)
Beim Abendmahl gibt es echten Wein. (Und ich finde es geil. Hat doch ne andere Qualität.)
Eine Doxologie zu singen ist was feines. (Dafür sollte man mal eine haben, und jemand der sie schön klingen lässt.)
  Manche Dinge die so seltsam für mich aussehen haben doch etwas mystisches, gar magisches. Und das Gute daran zu verpassen wäre schade.

Hier gibt es einmal im Monat einen gemeinsamen Kreistanz. (Ich habe so viele Kreise aus dem Takt gebracht, dass ich mich nicht traute.) Aber es ging so was von gar nicht um eine Performance. Ich weiss nicht, wer überhaupt im Takt war, die Rollstuhlfahrer bestimmt nicht und das war auch scheiss egal, weil man zusammen für Gott unterwegs war. - Wertvoll.
Im Gottesdienst Gebetsanliegen aus der Community zu sammeln ist auch mal fein. Und wenn sich die Dame in Not spontan an den Moderator drückt und er sie in den Arm nimmt, während er betet, dann habe ich eine
Ahnung davon wie man hier miteinander umgeht. - Wertvoll.

Hier ist die Reba Place Fellowship in Evanston nördlich von Chicago.

Freitag, 5. April 2013

Making and breaking the rules (Was in New York passierte)

Aus verschiedenen Gründen war ich nochmal für drei Tage in New York City. Diesmal habe ich mir die Zeit genommen in Gebäude zu gucken, statt nur dran vorbei zurennen.

Ok, Wall Street und Börse bin ich auch nur vorbei gelaufen. Aber rein darf ich wohl eh nicht. Mit den Ereignissen der vergangenen Jahre ein etwas gruseliger Ort. Aller Dings ist der Gedanke, dass Shane mit seinen Leuten hier 10 000 Dollar in die Luft geworfen hat wieder ziemlich lustig.

Durch die Grand Central Station, ein gewaltiger Bahnhof. Bin ich nur durch gelaufen. 'Nur'. Die Halle ist halb so groß, wie die in Hambur. Allerdings sind hier keine Züge. Die weit über 40 Gleise befinden sich auf zwei Ebenen darunter, alle gehen in die gleiche Richtung. (Ich habe den Eindruck, als wenn die ganze verflixte Stadt unterhöhlt ist. Aber auf was stehen dann die Wolkenkratzer und wie lange noch?) Ich finde es erleichternd zu sehen, dass es nicht überall so strikt zu geht, wie bei Amtrak, aber die Vielfalt der verschiedenen Gesellschaften macht es auch nicht eben einfacher.

Als politisch interessierter Erdenbürger (mit Heimatrechten im Himmel) habe ich mich zum UN Head Quater aufgemacht. (Meine Wasserflasche durfte nicht mit rein sondern musste draußen versteckt werden, mein Taschenmesser hingegen hat niemand interessiert.)
Es war durchaus schön dort zu sein, irgendwie. Ein Ort, an dem man sich nicht für die eigenen Interessen und Belange einsetzt, sondern sich um die Schwachen kümmert. Natürlich ist auch nicht alles nur einfach gut, aber manches. Für den globalen Handel mit Bananen gibt es zig Gesetze. Kurz nach dem ich raus war hat die Generalversammlung die ersten internationalen Regeln zum Handel mit (konventionellen) Waffen beschlossen. Das ist doch mal was konstruktives. Aber solche Abkommen wären nicht nötig, wenn sich alle Menschen verhalten würden, wie es selbstverständlich scheint, es aber nicht ist.

Jetzt komme ich gerade aus dem Museum Of Modern Art. Als kultur interessierter Erdenbürger (mit geringfügig ausgeprägtem Kunstverständnis) wollte ich wissen ob es wert ist dafür um die halbe Welt zu reisen.
Mir scheint die wichtigste Aufgabe und Handlung dieser Künstler war es die Regeln der Kunst und Ästhetik ihrer Zeit zu brechen. Nur lässt sich das nur bedingt verstehen, da sich unser Geschmack verändert hat und von ihnen geprägt wurde. Aber wann sind alle Regeln gebrochen? Ist das eine Regel, dass man Regeln brechen muss? Was passiert wenn man diese Regel bricht? Und wie bekommt man es hin, dass das als Kunst wahrgenommen wird?

Immer wieder denke ich mir "Man, ich hätte mich mal vorher schlau machen sollen, dann wüsste ich besser, was hier los ist." Damit hätte ich bestimmt einen ganzen Monat füllen können. Vielleicht kann ich manches davon nachholen, vielleicht werde ich ständig daran bleiben.

Montag, 1. April 2013

ooooooo0O-Ostern

Wow wow wow. Wenn man reist und sich andere Kulturen anguckt, stellt man ja mal fest, dass die eigene Weltsicht nicht die einzige ist. Geschweigedenn die einzige richtige. Da bin ich hier also im gelobten Land, das Gott so sehr segnet und stelle mit Erstaunen fest, dass Karfreitag ein ganz normaler Arbeitstag ist. Das könnte auch erklären, weshalb mir kein Vormittags Godi begegnet ist. (Wenn sonst nix zu tun ist, gehe ich ja mal ganz gerne in den Gottesdienst.) Aber für den Nachmittag gab es eine Empfehlung und eine Mitfahrgelegenheit. Mir war bekannt, dass es sich weniger um eine besinnliche Andacht, als um die Verknüpfung von Jesu Leiden mit der Gewalt von heute gehen würde. Im Vergangenen Jahr sind alleine in Phili 288 Menschen erschossen worden. Krass. Aber als dann Leute aufstanden und ansagten wen sie an Angehörigen verloren haben, da kamen mir dann echt die Tränen. Die anschließende Demonstration fand dann unter Polizeischutz problemlos
statt. Jede Kultur findet wohl ihre Antworten zu ihren Problemen.

Am Ostersamstag war dann von TSW die große Kinderparty angesetzt. Wohl über 60 Kids wurden in drei Altersgruppen abgefertigt. Zuerst hat Shane (unter Aufsicht der Leuchthasen) den Ursprung und die Bedeutung des Festes erläutert. Anschließend konnten die Kinder echte Hühnereier selber färben (Bilder ausmalen wollte wohl keiner). Und abschließend gab es noch die EastereEgg TreasureHunt: im dekorierten (und eingezäunten "Park" waren mit Süßigkeiten gefüllte Plastikeier versteckt. Schon mal eine feine Sache. Aber wer das goldene Ei fand, bekam noch ein extra dickes Geschenk. Kuchen und Trinkpäckchen gab es natürlich für alle. Und aufzuräumen gab es auch genug.

Ostersonntag wollte ich ganz früh auf stehen um vor Sonnenaufgang im Godi sein zu können. Aber ich bin noch viel früher aufgewacht. Auf der Fahrt in die angrenzende Stadt erzählte man mir, dass Kensington (wo ich gerade losgefahren war) ein wunderbarer Ort zum leben ist, im Gegensatz zu Camden (wo wir gerade hin fuhren). Mehr Dreck, mehr Drogen, mehr kaputt mehr Tote. Schön sah es nicht aus und es gehört wohl seit Jahren zu den Top5 der gefährlichsten Ecken in den USA. Aber auch dort ziehen Christen hin um Veränderung zu leben.
Der Gottesdienst war in einer Kirche und hat ganz wunderbar im Dunkeln angefangen 1. Mose zu hören- die ganze Heilsgeschichte war angekündigt! Nach dem Sündenfall runter in die Gruft. Abraham, Auszug aus Ägypten (bis hier das beste Ostern) und plötzlich war Ostern. "He is risen, indeed!" Dann kam eine komische Taufe, grauenvolle Arien, geleierte Gebete, Kerzenumzug mit Weihrauch. Langsam dämmerte nicht nur der Tag, sondern mir wo ich reingeraten war. Dann noch Abendmahl, oder doch Eucharestie feier? Zwischen durch dachte ich, dass Gott an diesem Tag wohl viel zu lachen hat, wenn er sich das ganze Treiben on Planet Earth anschaut. Kurze Schriftlesung und Bekantmachungen mit Witzen gewürzt. Und nach 2,5 Stunden waren wir dann fertig.
Nach dem Frühstück wäre es zufrüh für einen normalen (weiteren) Godi gewesen. Und ich hatte keine drei Stunden geschlafen und war schon 7 Stunden wach. Und weil wir gerade mit einem Buddy von Shane so nett abhingen und sonst nix groß zu tun war, sind wir halt noch ein paar Stunden über ein Schlachtfeld aus dem Revolutionskrieg gestreunt. Man könnte auch behaupten wir hatten unseren Osterspaziergang zum Reden, Lachen und Philosophieren.

Achja, anders als im sekularisierten Deutschland ist Ostermontag hier kein freier Feiertag.

Donnerstag, 28. März 2013

Washigton DC - was war (es war Krieg)

"Da ich schon mal hier bin kann ich ja auch mal nach Washington DC fahren!" dachte ich mir. Dort solle es hübsch sein und wie NYC sei es nur etwa zwei Stunden weit weg. Das stimmt zwar ungefähr, aber die Fahrkarte ist trotzdem doppelt so teuer (min 97$). Gut das ich das nicht wusste bevor ich am Bahnhof stand, sonst wäre ich vielleicht gar nicht aufgebrochen.

In Washington raus aus dem Bahnhof 'Union Station' (zu seiner Zeit größten Bahnhof der Welt) und da stehe ich schon quasi am Capitol - ja das gibt es wirklich, mit eigener Polizei. Ich habe ja den ganzen Tag nach einem Kamerateam ausschau gehalten, damit ich bei einer LiveSchaltung im Hintergrund durch die Tagesschau hätte laufen können. Leider hat die Nachrichten lage ein solches Zeitfenster nicht geöffnet. :-(

Meine Kunstlehrerin hat gesagt, dass ein Obelisk ein Phalus Symbol ist. Wessen Potenz bezeugt dann das Washington Monument?
Is' mir aber eigentlich auch egal. Viel interessanter fand ich ja die riesige Wiese, die sich zwischen diesen Wahrzeichen erstreckt. Da konnte ich einfach Sandwich essender Weise drüber wandern und Amis bei der Freizeitgestaltung zu sehen. Ich war ja begeistert europäischen Soccer zu sehen. Und ich konnte mir Frisbee als Mannschaftssport ansehen. (Jetzt fehlen mir nur noch ein paar andere Bekloppte die mitmachen, damit ich das auch mal spielen kann.)

Aber mal das vergnügliche beiseite. Hier stehen ja einige Ministerien herum und auch die Gebäude in denen Weltpolitik gemacht wird (oder eben auch nicht). Ja, auch das weiße Haus ist quasi um die Ecke. Ist aber auch nur weiß und mit Sicherheitdienst der Touris auf Abstand hält.
Aber interessanter (so von Außen, das andere bekommt man ja auch im TV präsentiert) fand ich den Gedenkstättenpark. Ein riesen Ding für Jefferson, das von Washington erwähnte ich bereits und einen Tempel für Lincoln. Ohne Witz, da pilgern tausende hin und über seinem Standbild steht:
IN THIS TEMPLE
AS IN THE HEARTS OF THE PEOPLE
FOR WHOM HE SAVED THE UNION
THE MEMORY OF ABRAHAM LINCOLN
IS ENSHRINED FOREVER
Ey, da gruselt es mich. Ich weiß kaum was diese Jungs verzapft haben. Bei Martin Luther King weiß ich es (der steht hier neuerdings auch um die Ecke), aber der war auch kein Präsident. Dafür musste er für sein Engagement sterben. Und ob die Verehrung der anderen gerechtfertigt ist - ich habe da so meine Zweifel!

Ok ich gebe zu ich bin nicht optimal informiert und würde gerne meine Kenntnisse auffrischen und ergänzen, damit ich besser verstehen kann. Zum Beispiel wie diese Nation dazu kommt auf der ganzen Welt Kriege anzuzetteln. Gedenkstätten für den ersten und zweiten Weltkrieg ok. Eine grauenvoll lange Liste mit Namen derer, die in Vietnam gefallen sind und eine Gedänkstätte für den Koreakrieg. Koreakrieg? Wusste ich nix von und warum eigentlich? Das scheinen auch die Jungs die man dort hinschickte um zu sterben auch nicht ganz gewusst zu haben:
OUR NATION HONORS
HER SONS AND DAUGHTERS
WHO ANSWERD THE CAALL
TO DEFENT A COUNTRY
THEY NEVER KNEW
AND A PEOPLE THEY NEVER MET

Und was wird man wohl in Erinnerung an den letzten Irakkrieg schreiben?
Ich merke noch kurz ohne Beleg an, dass etwa die Hälfte der US Bundesmittel für Militär, Rüstung und Entwicklung draufgeht, etwa 2 Prozent für Soziales und neben bei wird Geld gedruckt um mit der Staatsverschuldung klar zukommen.
Oder habe ich da etwas grundlegend falsch verstanden?

Dienstag, 26. März 2013

Gesammelte Gedanken (was ich mag)

Gesammelte Gedanken, dem Stichwort 'was ich bisher mag' zugeordnet:
- Lancaster Downtown
- überdachte Marktplätze
- das schöne Frühlingswetter
- Erdnussbutter
- das Fußgänger faktisch Vorrang haben
- free WiFi
- Haferbrei, auch wenn's instant ist
- Fernbusreisen
- Eichhörnchen
- dass es überall Geldautomaten gibt
- das sich fast alles 'cash' regeln lässt
- dass es Münzfernsprecher (Telefonzelle / Säule) gibt die funktionieren
- manchmal Rootbeer (was auch immer das ist)
- die Idee von 'the simple way'
- Shane Claiborn
- Amish people (wo auch immer sie sind)
- dass die Idee von Mülltrennung bekannt ist
- entspannte Kleinstädte
- das rechteckige Straßensystem (wenn es nicht zu strikt ist)
- Ultimate Frisbee Spiele (besonders vorm Capitol)
+ meine Freundin

Montag, 25. März 2013

Was ist gefährlich? (Gebet oder Gewalt)

Wie oft kann man denn wohl beten oder singen "break my heart for what breaks yours" bevor Gott das nicht nur ernst nimmt sondern auch direkt erhört?
Und wird es wohl leichter mit großzügig sein, wenn man mehr gibt? Welchen Anteil meines Überfluss es bin ich bereit abzugeben. Und wird es nicht erst dann ein Opfer, wenn ich von dem Nötigen gebe und keinen Überfluss habe? Eigentlich wollte ich nur fragen, wie oft man wohl alles geben kann. Ich kann mir nicht ganz vorstellen, das sich mein Gewissen und mein Inneres beruhigt, wenn ich alles Geld verschenkt habe. Wenn ich dann noch angeschnorrt würde, könnte ich dann ruhig sagen, ich habe schon alles gegeben? Oder würde ich dann anfangen meine CDs und Gitarren zu verkaufen. Und bliebe dann nicht am Ende nur noch ein T-Shirt übrig? Und wo wäre das Problem?

Ich fühle mich nicht wohl in meiner Umgebung. Schlüsselkinder, die sich in Gewaltandrohung üben bin ich nicht mehr gewohnt. Das Teens leicht bekleidet draußen rumhüpfen überrascht mich nicht so sehr. Aber das Frauen auf offener Straße angegraben werden und danach ein Messer aufklappt ist mir doch etwas unheimlich. Dass man sich fragt ob man letzte Nacht Schüsse gehört hat und Nachmittags anscheinend Verletzte nach Hause getragen werden, das gruselt mich. In der letzten Woche sind mir mehr Drogen zum Kauf angeboten worden als in den letzten sieben Jahren.
Wahrscheinlich ist das Problem, das ich mich in Deutschland in den falschen Ecken herum treibe (Harburg Downtown z.B.).

Sonntag, 24. März 2013

Gesammelte Gedanken (Was ich nicht verstehe)

Gesammelte Gedanken, dem Stichwort 'was ich nicht verstehe' zugeordnet:
- schnell gesprochenes Englisch
- Slang
- Spanisch
- Ivrit
- warum jeder Bürgersteig aus Beton gegossen wird
- warum es Bordsteine aus Granit gibt
- warum über Lincols Standbild 'Tempel' steht
- warum mit Kreditkarte zahlen echter erscheint
- warum man Ampel so assig schaltet, dass keiner zu warten gewillt ist
- warum man Ampeln aufstellt, wenn sich keiner dran hält (außer vielleicht Touristen)
- warum man Verkehrslotsen einsetzt, damit man sich an was hält
- warum jedes Reiseunternehmen und offizielle Gebäude eine eigene Polizei hat
- warum die mir kein Gefühl von Sicherheit sondern von Verdächtigung geben
- warum man hier solche Angst hat
- warum die Sicherheitsvorkehrungen so schlampig scheinen, wenn sie doch so sicher sein sollen
- warum man nicht am Bahnsteig warten kann sondern eine Erlaubnis zum 'Boarding' braucht
- warum man das Gepäck wie beim Flug aufgeben muss
- warum man sich auf dieses umständlich scheinende System eingelassen hat
- warum man nicht bereit ist den Energieumsatz zu reduzieren
- warum so wenig davon zu spüren ist, da es doch an gefühlt jeder Ecke eine Kirche gibt
- warum man nicht das Wahlsystem ändert

Samstag, 23. März 2013

Was sonst noch in New York passierte (Großstadtgeschichten)

Manchmal kommt es ja anders, als wie man denkt. Da dachte ich doch glatt, nach meiner gemeinsamen Zeit mit AR in New York könnte ich noch ein paar Tage in der Stadt verbringen und bei einem Freund schlafen. Letzteres war leider nicht möglich. Das Hostel war fürs Wochenende schon ausgebucht. Und langsam wurde ich gewahr, dass auch andere offizielle (und weniger offizielle) Schlafstätten belegt waren. Der Grund war wohl St. Patricks Tag, der Tag des nationalen Besäufnisses! Der wird immer am 17ten März begangen, außer erfällt auf einen Sonntag, dann macht man es einen Tag vorher so auch an dem betreffenden Wochenende. Auch die Idee übers Internet im erwiterten Freundeskreis unter acht Millionen New Yorkern einen zu finden, der bereit war mich aufzunehmen erwies sich als nicht fruchtbar. Der letzte Ansatz war einfach bei einer christlichen Kommunität aufzuschlagen und anzufragen. Aber die bloße Kenntnis des Stadtteils reichte zu deren Auffinden
nicht aus. Dafür entdeckte ich eine Musikprobe in einer Gemeinde, und in der Folge viel über mich. Das Engagement der Gemeinde endete damit mich vor einer Obdachlosenunterkunft abzusetzen und in eine Richtung zu deuten wo noch einige Hotels zu finden wären. Auf diese Obdachlosenunterkunft wollte ich mich aber weder wegen der anstehenden Formalien, noch des knastähnlichen Flairs einlassen. Auch glaubte ich das dieses Angebot anderen zu steht und mich nicht betrifft. Also zog ich weiter richtung Hotel. Dort gab es tatsächlich noch ein Zimmer, welches aber so viel Kosten sollte wie die letzten drei Nächte zusammen, was ich nicht einsehen wollte. Es sollten ja auch noch andere Möglichkeiten bestehen. Das einzige was ich noch fand was eine Motel Lobby in der verschiedene Pärchen abhingen, ein Preisaushang der Zimmer in vier Stundenblöcken an bot, und ein Sicherheitsdienst, der rief: "The next!" Da habe ich es dann doch vorgezogen draußen Platte zu
machen, was sich als schwierig genug erwies, da alles bebaut oder abgezäunt war. Und entdeckt werden wollte ich auch nicht weder von der Polizei, noch von Anwohnern, die angehalten werden jeden und alles zu verdächtigen. Schließlich habe ich mich auf einem Spielplatz niedergelassen, was sehr gut funktionierte.

Da ich schon mal zu gegebener Zeit in der Stadt befand wollte ich natürlich auch wissen was denn diesen großen Feiertag ausmacht. Einen ersten Eindruck bekam ich am Bahnhof (Penn Station): ungefähr jeder trägt mehr oder weniger grüne oder passende Kleidung und Accesoirs. Auch sehr beliebt ist es wenig zu tragen, z.B. nur Hose und T-Shirt wobei auf letzterem vorzugsweise Anspielungen auf die (nicht vorhandene) irische Abstammung, sexuelle Gelüste oder Trinkabsichten bekundet werden. (Den Fortschritt von letzterem konnte man gut an lautstarkem Gegröle oder völliger Apathie erkennen.) Da ich keine weiteren Absichten und Termine hatte bin ich einfach der Masse und dem Reiseführer zu folgen. An einer abgesperrten Straße (5th Ave) fand ich einen schönen Aussichtspunkt und wartete dann auf die große Parade, die ich t.w. schon in der Ferne sehen konnte. Nach Stunden stellte ich fest, dass sie sich nur von mir weg bewegte. Also musste ich mich mit
meinem Gepäck durch die Menschenmassen schieben. Über Stunden und Meilen erstreckten sich in wechselnder Folge Marching Bands, uniformierte Feuerwehrleute, fahnenschwingende Tanzgruppen und Variationen der gleichen. (Aber hat man eine [Virtelstunde] gesehen - hat man alle gesehen.)
Um zu ruhen, nicht zu frieren und mein Telefon (die einzige Möglichkeit überhaupt noch Kenntnis von einer Übernachtungsmöglichkeit zu Erlangen) zu laden hing ich bis zum Abend bei und auf der Staten Iland Ferry ab. Ohne nennenswertes Ergebnis machte ich mich im Schneeregen auf in Richtung Spielplatz. Doch zuvor wollte ich mich noch mit Lebensmitteln versorgen um den Abend und den kommenden Sonntag überstehen zu können. Im Laden wurde ich von einem asiatisch anmutenden Mann angesprochen warum ich denn so viel Gepäck dabei hätte. Unwirsch nuschelte ich was von Flughafen. Als ich den Laden verließ war der Kerl wieder dort und fragte ob ich schon was für den Abend vorhätte oder ob ich nicht bei ihm vorbei kommen wollte. Da stünde zwar noch Besuch an aber das ließe sich schon arrangieren. In Anbetracht der Alternative draußen zu hocken ließ ich mich auf die Einladung ein. Der Asiat erwies sich als Brasilianer, der seiner Kultur folgend gerne
mal jemanden einlädt. Auf dem Weg zu seinem Appartement erbat ich mir göttlichen Beistand für den bevorstehenden Abend und die Nacht, während mein Gastgeber mich fragte, ob ich denn einer von der guten Sorte wäre. Das Zimmer stellte sich als komprimiert Juwelierswerkstadt heraus. Während der Boden mit Tischen und Regalen vollgestellt war, in denen Edelsteine lagerten oder auf denen sie sortiert und geordnet wurden, hingen von der Decke Werkzeuge und andere Gerätschaften. Den kleinen Gastgeber störte das alles nicht. In einer kleinen Ecke, auf einem improvisierten Tisch servierte er das Abendessen für den inzwischen eingetroffenen Besuch.
Es entspann sich ein Gespräch zwischen Professoren, Juwelier, Broadway Intendant, Weltenbummler und Tierliebhabern über Straßenhunde und Edelsteine. In Bezug auf die Geheimniskrämerei seiner Branche sagte mein Gastgeber: "Mein Herr ist großzügig, darum kann ich es auch sein! - Ich teile mein Wissen gerne." Schließlich verschwand der Besuch wieder und zurück blieben ich und die Frage wohin ich denn gehen wollte. Und weil ich kein gutes Ziel hatte, durfte ich einfach bleiben.

Den Rest des Abends und den ganzen nächsten Tag verbrachten wir im Gespräch. Sehr schnell stellten wir fest, dass wir dem gleichen Herrn folgen. Und so hörte ich mir seine Gedanken und Überlegungen an. Darüber, dass er Jesus liebt und die Bibel respektiert aber vieles nicht mag. Wieviel mehr er sich Liebe und Respekt darin wünscht statt Kriegsgeschichten und Imperialismus. Wie schräg sich das Evangelium in einer ehemaligen Kolonie anhört. Dass seine Leute im Dschungel nichts vermissen und keinen Missionar brauchen, der ihnen erzählt, das ihre (nackte) Kultur falsch und sündig ist. Dass wir eh niemanden bekehren können und das Gottes Sache ist, für die er schon sorge trägt. Wie sehr er unter seinem Unfall und der Krankheit leidet. Dass er es nicht mehr ertragen möchte. Wie er vergeblich daran arbeitet mit seinem Geschäft wieder auf die Füße zu kommen um endlich wieder auswandern zu können. Wie sehr es ihn schmerzt, kein Geld mehr zu
haben für die Bettler. Dass er lieber 5 statt einem Dollar gibt, damit es sich für den Empfänger lohnt. Wie beschämend, aufdringlich, respektlos und verletzend es ist Nahrung zu verschenken, statt Geld zu geben, Selbstständigkeit und Wissen um die richtige Versorgung der Bedürfnisse zu unterstellen. Wie sehr er sich wünscht, dass Gott endlich mehr eingreift, statt auf sich warten zu lassen. Und wie einsam er ist, weil er mit keinem diese Gedanken teilen kann, wie er immer wieder in Gemeinde aneckt und keine fand in der er sich wohl fühlt.

Mittwoch, 20. März 2013

down in town (Kensington bis Phili City)

Da bin ich also in Philadelphia angekommen und habe sogar einen einfachen Weg (Zug und Straßenbahn) zum 'simple way' gefunden. Von Shane Claiborn ist gerade nur wenig mitzubekommen, weil er viel am Reisen ist. Aber einem Personenkult wollte ich eh nicht erliegen. Außerdem will ich ja sehen, wie hier Gemeinschaft gelebt wird und wie die ganzen großartigen Ideen umgesetzt werden. Von daher ist es ja genauso interessant, was die anderen machen.
So richtig wohl fühle ich mich in 'unserem' Stadtteil Kensington (noch) nicht. Ich kann die Leute und die Situation nur schlecht einschätzen. Heute habe ich mich zu Fuß auf den Weg ins Zentrum der Stadt gemacht. Viele Ecken sehen echt traurig aus. Die Industrie ist kollabiert und die gleichförmigen Reihenhäuser folgen langsam. Das Straßenbild hat nur wenig Grün (unabhängig von der Jahreszeit)
und viel Abfall zu bieten. Bedrückender sind aber die Gestalten, die anzutreffen sind. Soetwas habe ich, besonders in der Summe, in Deutschland noch nicht gesehen. Besonders krass kommt das ganze aber im Kontrast zur City. Hier gibt es tatsächlich Grünflächen (das ist grundsätzlich schön) und viele Museen, Skulpturen und Gedenkstätten. Das ist wohl der Unabhängigkeitserklärung und anderen Ereignissen in dem Zusammenhang geschuldet. Den alten, toten Kerlen wird auf großen sauberen Plätzen gedacht. Aber wer außer ein paar kleinen kirchlichen Organisationen gedenkt der anderen Kerle?

Donnerstag, 14. März 2013

aufgeflogen

Was ist das denn für eine Aktion. Da wird unser Flug immer wieder verschoben, bis er schließlich gestrichen wird. Begründung: Zu viele Flugzeuge in der Luft über NYC. Na was für eine Überraschung- meinen Flug habe ich vor Wochen gebucht, der kann nicht plötzlich aufgetaucht sein.
Wie dem nun auch unserem Gepäck geschehe - wir fahren mit der Bahn. Das ist auch fast wie Fliegen: mit Passkontrolle, Boarding und Sicherheitshinweisen. Tse!

Montag, 11. März 2013

IHOP

Sowas, da reise ich um die halbe Welt um zum "International House of Prayer" zu gelangen- und dann ist es nicht das, was ich erwartet und erhofft hatte. Mir gelingt es heute leider gar nicht mich zu konzentrieren oder aufs Gebet einzustellen. Da hilft mir auch der Live Worship mit unbekannten Liedern nicht. Und Alternativen kann ich gerade keine ausmachen. Schade.
Aber wenn sie das schon ueber 15 Jahre machen und 100 andere im Raum und Gott das gut finden- dann wird es so schlecht nicht sein.

Donnerstag, 7. März 2013

Welcome home - Cluster Church

Ich weiß ja nicht, ob das ein Ding der Kultur ist, aber die US-Amerikaner, die ich bisher kennenlernte sind alle super Gastgeber. Jetzt beginnt eine ulkige Zeit, in der ich von Bett zu Bett und von Couch zu Couch ziehe.
Und es gibt sie wirklich: Splittergruppen Gemeinde, Clusterchurch, call it whatever. Eine große Gemeinde, die aus vielen recht selbstständigem Gruppen besteht und die doch zusammen gehören. Die Idee ist mir wohl bekannt und ich mag sie schon sehr lange - ich konnte mir nur nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Und diese hier betereiben sogar einen Gebetsraum. Das ist ja schon mal aus Prinzip cool, und es macht gar nix, dass sie nicht nonstop beten. Ich bin sehr froh zu sehen, dass es möglich ist.
Ach ja - das Texas, das ich kennen gelernt habe ist nicht so interessant oder aufregend wie sein Ruf.

Dienstag, 5. März 2013

Das Land der begrenzten Unmöglichkeiten (USA)

Tja, ich habe mir wohl jegliche Vorankündigung oder Update gespart, und so kommt es nach Monaten hier mal wieder ganz dicke: Ich bin in den USA angekommen. Und ich habe DIE Frau an meiner Seite.  (Die gleiche wie auch zu letzt, nur diesmal noch besser!) Das ganze funktioniert so prima, weil ich alle meine Überstunden und Urlaubstage von 2012 zusammengeschmissen habe, so dass ich vor Mai nicht wieder an die Arbeit muss. :-)
Wir sind schon 5 Tage hier, aber leider sind wir auch so busy unterwegs und so selten am Computer, dass ich noch nicht dazu kam zu berichten. Im wesentlichen crusen wir durch Oklahoma City und wenn wir nicht die Stadt unsicher machen, gucken wir uns ein paar christliche Versammlungen an. (Kirchen kann man sich gefühlt zu hunderten im Vorbeifahren ansehen.) Jetzt geht es gleich los zu einem Abstecher naaaach TEXAS.
See ya